KHT 2023 Themenstand 2: Herausforderungen für Wirtschaft und Arbeit in Hessen

Vor welchen Herausforderungen stehen Wirtschaft und Arbeit in Hessen? Wie ist die Sicht der jungen Wirtschaft auf die Zukunft unseres Bundeslandes in diesen Punkten? Und welche Antworten haben die Politiker im Landtag auf diese Fragen?

 Moderiert von Christoph Steinbach, stellvertretender Landesvorsitzender der WJ Hessen, waren die Kernthemen schnell klar: Fachkräftemangel und Bürokratisierung lauteten die Headlines, die die Junioren in den Diskussionsrunden mit den Abgeordneten von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und AFD als wichtigste Themenfelder erarbeitet haben. Dabei wurde immer wieder deutlich: Diese Themen sind nicht neu, was fehlt sind aber entsprechende politische Antworten, die Dinge anzugehen.

 Im Kontext des Fachkräftemangels – dem Fokusthema der Diskussionen - seien ein verändertes Mindset der nachwachsenden Generationen und komplizierte Regelungen zur Fachkräftezuwanderung die drängendsten Themen, so die Junioren. „Es braucht dringend eine wirtschaftsorientiertere Schulbildung, mehr unternehmerische Kompetenz von Lehrkräften und schlicht mehr Praxisbezug in der Schule“, so die Botschaft der jungen Wirtschaft an die Landespolitik. Konkrete Maßnahmen könnten eine Modernisierung des Fächerkanons, eine weitere Stärkung des dualen Systems und verpflichtende Praktika von Lehrerinnen und Lehrern in Schulen sein. Auch ein „freiwilliges Jahr im Handwerk“ sowie ein geförderter Meisterbrief könnten Antworten sein. Und, auch das war eine Kernbotschaft, das Zuwanderungsgesetz für Fachkräfte müsse dringend reformiert werden. „Genau hier sind wir mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz bereits auf einem guten Weg“, so die Antwort der MdL – und bei der wirtschaftsnähere Schulbildung sei die Politik nun tatsächlich gefordert: „Wir müssen viel früher in den Schulen für Wirtschaft werben.“

 Die Geschwindigkeit der Antragsbearbeitung (zum Beispiel die Dauer einer GmbH-Gründung) und die Transparenz der Prozesse seien derzeit die größten Probleme, formulierten die Junioren im Kontext der Bürokratisierung. „Das lähmt, verlangsamt Innovationen und stellt vor allem kleine Unternehmen immer wieder vor große Herausforderungen“, so die Botschaft. Hier seien viele kommunale Themen zu regeln, so die Antwort der Politikerinnen und Politiker – mit einer Idee der impliziten Genehmigung bei Überschreiten einer bestimmten Rückmeldefrist im Antragsprozess könne hier aber eine erste Maßnahme die Prozesse beschleunigen.

 Insgesamt war der Austausch zu den übergreifenden wirtschaftspolitischen Themen ein spannender Austausch auf Augenhöhe – bei dem wieder einmal deutlich wurde, dass echte Veränderung nur gemeinsam gelingen kann und die Abgeordneten immer wieder auf Impulse der Wirtschaft angewiesen sind. Noch spannender wird nun allerdings, wie die MdL die Impulse dieses KHT-Standes mit in die politische Arbeit nehmen – und welche belastbaren Antworten nun auch im Wahlkampf und dann in Umsetzung nach der Wahl folgen werden.

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