KHT 2022 Themenstand 5: Junge Wirtschaft trifft Landespolitik – Ausblick

Wie bringen wir unser Land gemeinsam voran – und welche Rolle haben junge Unternehmer:innen dabei in Hessen? Wozu wollen wir uns auch künftig näher austauschen – und welche Formate wären dafür interessant?

Landtagsabgeordnete: Lisa Deissler (FDP), Tobias Eckert (SPD), Stephan Grüger (SPD), Andreas Hofmeister (CDU), Katrin Schleenbecker (Die Grünen), Frank Steinraths (CDU), Mathias Wagner (Die Grünen)

Moderatorin Christina Simon (WJ Wetzlar und Mitglied des Landesvorstands) fasst die Gespräche an Themenstand 5 zusammen:

Die Mitglieder des Landtags berichten, dass sie offene Gespräche und regelmäßige Unternehmensbesuche schätzen – nicht nur in den Monaten vor der Wahl. Die Abläufe vor Ort kennenzulernen und im Alltag hinter die Kulissen zu blicken, fördere das gegenseitige Verständnis.

  • Dazu gehöre es, offen auf heutige und sich abzeichnende Herausforderungen hinzuweisen. Wichtig sei es, diese möglichst konkret zu benennen und zu beschreiben, welche Konsequenzen sich dadurch für welche Zielgruppen ergeben.

  • Gleichzeitig sei man interessiert an zukunftsweisenden Impulsen: Auf Innovationen, welche Arbeitsplätze in Hessen bieten, die Stabilität erhalten oder das Leben verbessern, könne man stolz sein.

  • Mit der Zeit zeichnete sich ab, dass solche Gespräche nicht zwingend von Forderungen oder Lösungsvorschlägen geprägt sein müssen: Wenn uns ein Thema beschäftige, könne der vorurteilsfreie Austausch auf Augenhöhe für beide Seiten neue Perspektiven eröffnen, woraus die nächsten Schritte entstehen.

Allgemeine Tipps für den Austausch mit politischen Vertreterinnen und Vertretern:

  • Unsere Landtagsabgeordneten sehen sich als Botschafter:innen ihrer jeweiligen Region. Im Wahlkreis sind sie viel unterwegs und unterstützen gern mit ihrem breiten Netzwerk. Es lohnt sich, die eigenen Stärken und Interessen offen zu benennen – gut möglich, dass sie demnächst auf eine Person treffen, welche genau jemanden wie euch sucht. Unsere Gesellschaft wächst daran, wenn Menschen zusammenkommen, die gemeinsam Lösungen entwickeln oder etwas Besonderes erschaffen.

  • Für den offenen Austausch könne man sich einfach an die Abgeordneten wenden – entweder direkt per Social Media, E-Mail und Telefon oder über das jeweilige Büro im Wahlkreis.

  • Wenn sich die Bürgerinnen und Bürger unsicher sind, mit welchem Anliegen man sich an welche politische Ebene wenden solle, sei der/die jeweilige Landtagsabgeordnete ein guter Anlaufpunkt. Diese sehen sich als Vermittler “nach oben sowie nach unten”: Man kenne die Kommunalpolitiker:innen ebenso wie die Mitglieder des Bundestags der jeweiligen Region und wisse, welche Themen auf welcher Ebene behandelt werden.

  • Die Stimme der jungen Wirtschaft sei eine wichtige Perspektive im Prozess der politischen Meinungsbildung; auch bei uns in Hessen. Im Rahmen der Gesetzgebungsverfahren werde der HIHK regelmäßig eingeladen und gehört – an dieser Stelle sollte idealerweise auch die Sichtweise der jungen Wirtschaft einfließen. Umso wichtiger ist es, dass sich junge Unternehmer:innen in den Ausschüssen ihrer IHK engagieren. (→ Demnächst erscheint ein Blog-Beitrag, welcher den politischen Prozess der hessischen IHKs unter Federführung des HIHKs darstellt.)

Netzwerk-Veranstaltungen zum Austausch zwischen Politik und Unternehmertum

  • Idealerweise gebe es ein Fokusthema, das im Rahmen der Einladung möglichst konkret umrissen werden sollte. Innerhalb der Fraktion sowie unter den Referentinnen und Referenten suche man dann gern nach denjenigen Personen, welche sich am besten in diesem Bereich auskennen. Je nach Anlass können solche Events durchaus auch überparteilich gestaltet sein.

  • Eine Teilnehmeranzahl von maximal 25 bis 30 Interessierten habe sich als gute Größe erwiesen, wobei sich jeder in einem vertrauensvollen Rahmen einbringen könne. Ein regionaler Bezug sei hilfreich; so könne man sich z.B. einen gemeinsamen Austausch für Gießen und Wetzlar vorstellen.

  • Gerade während des Wahlkampfs sei es für die Mitglieder des Landtags schwierig, Pressemitteilungen zu platzieren. Wenn der ausrichtende Wirtschaftsjuniorenkreis die Erkenntnisse eines solchen Events in dieser Phase kommunizieren möchte, sei es sinnvoll, sich nach Absprache selbst an die Medien zu wenden.

Austausch zwischen einzelnen Abgeordneten und einem Unternehmen

  • Regelmäßige Besuche werden gern wahrgenommen. Insbesondere, wenn es um spezifische Themen gehe – wie z.B. technische Innovationen, die Suche nach Personal oder die Auswirkungen steigender Materialkosten. Wichtig: Je nach Thema sollte die Unternehmensleitung die entsprechenden Experten und Expertinnen mit an den Tisch holen; z.B. das Forschungs- und Entwicklungsteam, die Ausbildungsleitung oder auch Vertretende des Betriebsrats.

  • Viele Mitglieder des Landtags machen eine Sommertour: Sie besuchen unterschiedliche Unternehmen ihres Wahlkreises; manche sogar in der Form eines Tages-Praktikums. Es lohne sich, das eigene Unternehmen frühzeitig als Gastgeber vorzuschlagen.

  • Ein Tag der offenen Tür oder Benefiz-Veranstaltungen unterstützen dabei, das Unternehmen in der Region bekannt zu machen und Vertrauen aufzubauen. Unsere Landtagsabgeordneten freuen sich auch hierbei über gezielte Einladungen, um den jeweiligen Anlass zu unterstützen.

 
CHRISTINA SIMON

Expertin für strategische Kommunikation, Reportagefotografin, Illustratorin — mit Sinn für das Besondere.

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